Als ich am Flussufer entlang ging
Eines Abends im Frühling
Hörte ich ein lang vergangenes Lied
Aus längst vergangenen Tagen
Hereingeweht auf dem großen Nordwind
Auch wenn da kein einsamer Schrei einer Wiesenknarre ist1
Von Trauer und Freude
Kannst du die Autos hören
Und die Rufe aus Kneipen
Und das Lachen und die Pöbeleien
Mögen die Geister, die nachts
Um das Haus heulten
Dich niemals vom Schlaf abhalten
Mögen sie alle gut schlafen
Unten in der Hölle heute Nacht
Oder wo immer sie sein mögen
Als ich mit schwerem Herzen weiterging
Tanzte da ein Stein auf der Flut
Und das Lied ging weiter
Obwohl die Lichter erloschen waren
Und der Nordwind seufzte leise
Und eine Abendbrise kam aus dem Osten
Die das Flussufer küsste
So bete ich jetzt, Kind, dass du heute Nacht schläfst
Wenn du dieses Schlaflied hörst
Möge der Wind, der von den verfluchten Gräbern her weht
Dir niemals Elend bringen
Mögen strahlende Engel
Heute Nacht auf dich blicken
Und dich halten, während du schläfst
1. = Wachtelkönig